GERTRUD oder Die Differenz

 

2023
Film von Ute Richter über die Schule der Arbeit in Leipzig mit Archivmaterial, Handzeichnungen, animierter Zeichnung und Sprecherin. 73 min.

 

Der Film ist eine künstlerische Aneignung vergessener Geschichte. Er entstand nach Archivrecherchen der Künstlerin Ute Richter in Zusammenarbeit mit Luise Ritter und Franka Sachse.

 

Recherchewebsite

www.schulederarbeit.de

 

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Die Wirklichkeit, die zum Gedanken drängt… Trottoir Noir Verlag, Leipzig, 2022

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GERTRUD oder Die Differenz

 

2023
Film von Ute Richter über die Schule der Arbeit in Leipzig mit Archivmaterial, Handzeichnungen, animierter Zeichnung und Sprecherin. 73 min.

 

Der Film ist eine künstlerische Aneignung vergessener Geschichte. Er entstand nach Archivrecherchen der Künstlerin Ute Richter in Zusammenarbeit mit Luise Ritter und Franka Sachse.

 

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Die Wirklichkeit, die zum Gedanken drängt… Trottoir Noir Verlag, Leipzig, 2022

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GERTRUD oder Die Differenz

 

2023
Film von Ute Richter über die Schule der Arbeit in Leipzig mit Archivmaterial, Handzeichnungen, animierter Zeichnung und Sprecherin. 73 min.

 

Der Film ist eine künstlerische Aneignung vergessener Geschichte. Er entstand nach Archivrecherchen der Künstlerin Ute Richter in Zusammenarbeit mit Luise Ritter und Franka Sachse.

 

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Die Wirklichkeit, die zum Gedanken drängt… Trottoir Noir Verlag, Leipzig, 2022

Die Schule der Arbeit (1928–33) in Leipzig – eine vergessene Geschichte

Die Schule der Arbeit war ein Modellprojekt der Leipziger Arbeiterbildung unter Leitung von Gertrud Hermes. Mit dem Neubau des Architekten Johannes Niemeyer in der Stieglitzstraße entstand 1928 ein moderner Ort, der für das gemeinsame Leben und Lernen junger Arbeiter geplant wurde.
Im Leipziger Stadtarchiv sind die Akten von der Planung bis zur Schließung der Schule der Arbeit und Texte der Pädagogin Gertrud Hermes überliefert. Von der Einweihung im Oktober 1928 bis zum Überfall durch die SA im Frühjahr 1933 und der anschließenden Beschlagnahme durch die Nationalsozialisten wird der Verlauf der Geschichte schmerzhaft deutlich.

In einem künstlerischen Forschungsprojekt von Ute Richter im Jahr 2021–22, wurden in umfangreichen Archivrecherchen Bildmaterial und Dokumente zur Schule der Arbeit gesichtet und zusammengefasst. Nach der Recherche entstand in Zusammenarbeit mit Luise Ritter und Franka Sachse der Film „GERTRUD oder Die Differenz“. Der Film öffnet mit animierten Zeichnung den Zugang zum Gebäude und vermittelt in unterschiedlichen Kapiteln die Geschichte der Schule der Arbeit und ihrer Gründerin Gertrud Hermes. Er ist eine künstlerische Aneignung vergessener Geschichte, mit aktuellem Blick.

GERTRUD oder Die Differenz – Film von Ute Richter mit Archivmaterial, Handzeichnungen, animierter Zeichnung und Sprecherin, 75 min. In Kooperation mit Luise Ritter (animierte Zeichnung), Franka Sachse (Postproduktion, Schnitt). Ipke Starke (Ton), Verena Noll (Sprecherin), Hannes Drißner (Grafik), Ute Richter (Recherche, Regie, Text).
 
Film und Recherche zur Schule der Arbeit (1928–33) wurden gefördert durch den Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen des Programms NEUSTART KULTUR und durch ein Arbeitsstipendium der Akademie der Künste Berlin und der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen.

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GERTRUD oder Die Differenz

 

2023
Film von Ute Richter über die Schule der Arbeit in Leipzig mit Archivmaterial, Handzeichnungen, animierter Zeichnung und Sprecherin. 73 min.

 

Der Film ist eine künstlerische Aneignung vergessener Geschichte. Er entstand nach Archivrecherchen der Künstlerin Ute Richter in Zusammenarbeit mit Luise Ritter und Franka Sachse.

 

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Die Wirklichkeit, die zum Gedanken drängt… Trottoir Noir Verlag, Leipzig, 2022

nd Die Woche, 11.3.2023, Kultur S.10–11, Schule der Arbeit

»Dieses Haus quengelt immer noch rum«
Vor bald 90 Jahren, am 16. März 1933, wurde die Schule der Arbeit von den Nazis beschlagnahmt. Die Künstlerin Ute Richter hat sich mit dem Leipziger Arbeiterbildungsprojekt auf verschiedene Weise auseinandergesetzt
Interview von Radek Krolczyk

nd: Sie haben einen Film zur »Schule der Arbeit« gemacht, eine Reformschule der Arbeiterbildungsbewegung, die 1928 in Leipzig eröffnet wurde. Eine Publikation dazu ist mit dem Satz »Die Wirklichkeit, die zum Gedanken drängt« überschrieben. Was hat es mit diesem merkwürdigen Satz auf sich?

Ute Richter: Es ist eine dialektische Figur, die auf Marx zurückgeht: Die Wirklichkeit drängt zum Gedanken und der Gedanke wirkt dann auf die Wirklichkeit zurück. Gertrud Hermes, die Gründerin der Schule, verwendet das Zitat 1932 auf dem Umschlag ihres Buches zu den Leipziger Volkshochschulheimen. Der Satz ist Ausgangspunkt für die Gründung der »Schule der Arbeit«. Die Menschen finden sich in einer Wirklichkeit wieder, die so unerträglich ist, dass man sich über sie Gedanken machen muss. Man muss sich dann aber auch Gedanken darüber machen, wie man sie verändern könnte, damit die Not abgeschafft wird. Ein Impuls, der in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg drängend war, aber sicherlich auch heute drängend ist.

Auch der Titel des Films selbst scheint auf so eine dialektische Figur zu verweisen: »Gertrud oder die Differenz«. Was könnte diese Differenz sein? Die Nähe zum Marx-Zitat ist offensichtlich. Vielleicht geht es um die Differenz zwischen dem, was ist, und dem, was sein könnte oder sollte?

Genau darin wird der Ansatz der Arbeiterbildung, so wie ihn Gertrud Hermes vertrat, grundsätzlich und politisch. Für den Film habe ich Zitate einer Umfrage verwendet, die das Leipziger Volksbildungsamt 1924 unter jungen Arbeitern durchgeführt hatte. Ein 18-jähriger Mechanikergehilfe sagt darin wörtlich: »Für den Arbeiter hat das Leben anscheinend gar keinen Sinn, er ist da, um zu arbeiten, möglichst recht lange, damit er abends keine Lust und Zeit hat, sich weiterzubilden. Seiner späten Ehe mögen recht viele Kinder entspringen, daß die Menschheit nicht ausstirbt, oder besser, daß billige Arbeitskräfte vorhanden sind.«

Solch ein Zitat, das auf eine elende und hoffnungslose Wirklichkeit verweist – selbst bei so jungen Menschen –, macht dann die Notwendigkeit einer möglichst großen Differenz greifbar.

Ja. Was in dem Zitat aber auch auftaucht, das ist die Bildung, die verwehrt wird. In der Bildung der jungen Arbeiter könnte die Möglichkeit einer gesellschaftlichen Veränderung stecken. Das scheint der Mechanikergehilfe zu ahnen. In der Weimarer Republik war Arbeiterbildung keine Marginalie. Hinter ihr stand eine mächtige Bewegung.

Nun klingt der Name der Schule aber eher protestantisch und so gar nicht nach progressivem Umbruch.

Die »Schule der Arbeit« war ein Laborversuch. Hier sollten gemeinschaftliche Formen des Zusammenlebens und Arbeitens erprobt werden. Zwölf männliche Jugendliche lebten im Obergeschoss des Schulgebäudes etwa ein Jahr lang zusammen. Tagsüber gingen sie ihrer Lohnarbeit nach, an den Abenden und Wochenenden konnten sie gemeinsam lernen.

Konnten sie auf diese Weise Erfahrungen machen, die außerhalb ihres Arbeitstrottes lagen?

Ursprünglich war die Anbindung an Werkstätten oder Fabriken geplant. Was in der »Schule der Arbeit« erprobt werden sollte, war eine Idee von Teilhabe am Produktionsprozess. Das Lehrangebot war breit. Es ging um Wissen auf politischem, wirtschaftlichem und auch kulturellem Gebiet. Das war als Ermächtigung der jungen Arbeiter gedacht: um Produktionszusammenhänge zu verstehen, die Betriebe, in denen sie beschäftigt waren, selbst verwalten und über Produktionsprozesse selbst entscheiden zu können.

Was war neu an dieser Form der Bildung?

Neu war vor allem das gemeinschaftliche Lernen in einer überschaubaren Gruppe. Es gab eine Kontinuität in der Auseinandersetzung mit theoretischen und praktischen Problemstellungen. Man las auch gemeinsam Zeitungen und diskutierte die Tagespolitik. Das waren keine parteipolitischen Schulungen; das Ziel war der mündige Arbeiter.

Wie sah das konkret aus?

Nach einem Besuch am Bauhaus machten sich die Schüler daran, ihre eigenen Räume umzugestalten. Gardinen wurden abgenommen, es wurde über die neue Wandfarbe diskutiert. Das klingt vielleicht banal, ist aber eine schöne Geschichte darüber, wie ästhetische Bildung wirken kann. Für die Arbeiter war es ein selbstbestimmter Akt. Sie hatten eine Erfahrung gemacht und zogen jetzt Konsequenzen daraus. Gertrud Hermes nannte die »Schule der Arbeit« ein kulturpolitisches Institut. Fragen der Ästhetik spielten eine Rolle. Der moderne Bildungsansatz der Schule war ein Gegenbild zur toxischen Mischung aus Armut, Elend und autoritären Strukturen, denen man als Kind einer Arbeiterfamilie der Nachkriegsjahre ausgesetzt war.

Da liegt der Unterschied zu bürgerlicher Bildung?

Ja, es ging weder um Berufsqualifizierung noch um Begabtenförderung, sondern um das gemeinsame Lernen innerhalb einer Gruppe ohne Konkurrenz. Ein eigener Standpunkt wurde in der gemeinsamen Auseinandersetzung gebildet.

War die »Schule der Arbeit« eine Art Insel?

Sie war eher eine Verdichtung der Entwicklungen: Die Arbeiterbildungsbewegung war gerade in Leipzig sehr stark. Ab 1913 entstanden die städtischen Bücherhallen, das waren Bibliotheken, die sich speziell an Arbeiterinnen und Arbeiter richteten. Arbeiterbildung war zunächst auch gewollt. Man wusste, dass die verarmte Arbeiterschaft nur so in einen demokratischen Prozess eingebunden werden konnte. Der Stadtrat sah 1919 diese gesellschaftliche Notwendigkeit und stimmte für die Gründung eines Volksbildungsamtes, das 1922 unter der Leitung von Hermann Heller seine Arbeit aufnahm. Die Bewegung der Arbeiterbildung war in zahlreiche unterschiedliche politische Organisationen verwoben, darunter Parteien und Gewerkschaftsorganisationen. Und Heller gelang es organisatorisch, dieses breite Netzwerk der Volksbildung auch mit der Universität zu verknüpfen. Mit Gertrud Hermes kam eine erfahrene Pädagogin nach Leipzig, die hier 1923 das erste Volkshochschulheim gründete. Der Oberbürgermeister Karl Rothe unterstützte das Volksbildungsamt und die Gründung der »Schule der Arbeit«. Er vermittelte Kontakte zu den Sächsischen Ministerien für Kredite und finanzielle Förderungen und war bei der Grundstückssuche behilflich.

Gut, aber die Zeit der Schule war äußerst kurz: Im Oktober 1928 wurde sie eröffnet. Als 1930 der konservative Carl Friedrich Goerdeler Oberbürgermeister wurde, verschwand die Unterstützung; nach dem Überfall durch Nationalsozialisten am 16. März 1933 wurde die Schule geschlossen, das Gebäude beschlagnahmt. Auch die Anzahl ihrer Schüler ist überschaubar.

Das ist das Problem eines jeden Prototypen: Die Gefahr, dass er sich nicht durchsetzt, ist groß, auch wenn er gut ist. Da spielen äußere Faktoren eine wichtige Rolle.

Heute ist die »Schule der Arbeit« weitestgehend in Vergessenheit geraten. Ist es nicht merkwürdig, dass das Andenken an ein Projekt mit solch einem bildungspolitischen Einfluss so schmal ausfällt? Anfang des Jahres haben Sie die Leipziger Stadtgesellschaft an das Bildungsprojekt erinnert, indem Sie überall in der Stadt auf City-Light-Postern und Billboards historische Fotos des Gebäudes gezeigt haben.

Die Aktion fiel auf, denn der modernistische Bau, den Johannes Niemeyer entworfen hatte, ist in Leipzig gut bekannt. Aber niemand kennt seine Geschichte. Es ist ja ein sehr auffälliges Gebäude, mit einer starken Affinität zur reduzierten Ästhetik des Bauhauses. Wenn man es mit anderen Städten vergleicht, hat Leipzig nur wenige solche modernistischen Gebäude.

Was sind die Besonderheiten?

Niemeyer hatte es in enger Abstimmung mit Heller und Hermes entworfen. In der Architektur wurde der Bildungsansatz manifest: die Selbstlosigkeit des Einzelnen in den kleinen Schlafzellen, den Reichtum der Gruppe im großzügigen zentral gelegenen Gemeinschaftsraum mit den Oberlichtern. Außerdem war der Bau sehr gut ausgestattet. Es gab sogar fließend warmes Wasser! Daneben helle Innenräume, große Fenster, einen zentralen Müllschlucker, in die Wände eingefasste Schränke. Im Erdgeschoss befanden sich ein großzügiger Saal, eine Bibliothek und die Klassenzimmer – ideale Bedingungen für die demokratische Bildung von jungen Erwachsenen!

In Ihrem Film wirkt es so, als wechsele das Gebäude immer wieder seine Gestalt.

Das ist tatsächlich ein verzwicktes Ding, denn durch die unruhige Fassade sieht es von jeder Seite anders aus. Im Film führt Luise Ritter mit ihren animierten Zeichnungen durch das gesamte Haus und zeigt die unterschiedlichen Funktionen der Räume in beiden Geschossen. Aber ich sehe das Gebäude auch als eine Leerstelle. Es ist wie ein nicht eingelöstes Versprechen. Im Film wird das an den animierten Modellzeichnungen deutlich. In dem Moment, in dem sich das Modell vor einer weißer Leinwand dreht und Einblicke in die Innenräume gewährt, wird mir diese Utopie bewusst. Und am Ende des Filmes wird die fiktive Wiedereröffnung der »Schule der Arbeit« bekanntgegeben. Diesmal mit begehbarem Dach, so wie es ursprünglich geplant war.

In Leipzig wusste kaum jemand, was es mit dem Gebäude auf sich haben könnte. Es war wie ein Gespenst aus der Vergangenheit, das plötzlich in der Stadt durch die City-Light-Poster präsent wurde. Es scheint so, als sei die »Schule der Arbeit« in Vergessenheit geraten, nachdem die Nazis sie geschlossen hatten. Wurde in all den Jahrzehnten nie an die Geschichte der »Schule der Arbeit« erinnert?

Mit der Schließung ging die Vernichtung sämtlicher Akten einher. Das macht eine Erinnerungsarbeit zunächst schwierig. Es haben aber aufschlussreiche Dokumente in Archiven und Bibliotheken überlebt. Die musste ich für meinen Film allerdings erstmal finden. Interessant bleibt, warum sich nach dem Ende des Faschismus die DDR als »Arbeiter- und Bauernstaat« nicht für dieses besondere Projekt der Arbeiterbildung interessierte. Der »mündige Arbeiter« war für die DDR offensichtlich nicht das Ziel. In der Fachliteratur der DDR wird Gertrud Hermes nur am Rande, als »Kultursozialistin« erwähnt. Was mich darüber hinaus sprachlos machte: Auch im Bestand des Museums für Geschichte der Leipziger Arbeiterbewegung war kein einziges Dokument, kein Foto der »Schule der Arbeit« zu finden. Es war bitter zu erfahren, wie wichtig Zeitzeugen für spätere Forschung sind.

Vielleicht war Gertrud Hermes nicht so leicht zu heroisieren. Das Gebäude aber hätte sich als Ikone angeboten.

Ich bin mir nicht sicher, ob es so gut gewesen wäre, wäre es zur Ikone geworden. Als Leerstelle erscheint es mir heute noch produktiv. Da sich seine Geschichte nicht erfüllt hat, quengelt dieses Haus immer noch rum. Deshalb ergibt es für mich Sinn, mit dem Film und den Billboards an seine Geschichte zu erinnern. Auf den Postern wirkte die geschlossene weiße Wand der Straßenseite des Gebäudes wie eine Projektionsfläche. Es ist die Frage, welche gesellschaftlichen Inhalte die heutige Stadtgesellschaft für ihre eigene Gegenwart und Zukunft darauf projiziert.

Im Film erfahren wir, dass die Stadt Leipzig direkt nach der Wende auf das Haus und seine Geschichte aufmerksam wurde. Woran lag es, dass das Interesse schnell wieder schwand?

Das ist dem absurden Verhältnis des Geldes geschuldet. Die Stadt erinnerte das Gebäude nach 1990 nur als Immobilie und forderte es vom Freistaat zurück. Danach wusste sie nichts damit anzufangen. Anfang 2000 brauchte die Stadt Geld und verkaufte es einfach, ohne sich weiter um seine Gestalt oder seine Geschichte zu kümmern. Das Erbe der Moderne, das in dem Gebäude steckt, wurde von der Stadt ausgeschlagen. Die gesellschaftliche Utopie des Arbeiterbildungsmodells von 1928 wurde 2004 in die Nutzung als »Eigenheim mit Einliegerwohnung« umgewidmet. Es ist jetzt Privateigentum, obwohl es ein öffentliches Interesse daran geben müsste. Absurd ist, dass man von diesem Verkauf nicht einmal besonders viel gehabt hat. Das Haus wurde sehr günstig verkauft.

nd Die Woche, 11.3.2023

 

MONOPOL MAGAZIN online, 25.01.2023, Film

"In der Gegenwart quengelt dieses Haus immer noch"
Die "Schule der Arbeit" in Leipzig war ein Modellprojekt für die Arbeiterbildung der 1920er-Jahre. Die Künstlerin Ute Richter will das Haus und seine Geschichten vor dem Vergessen bewahren
Von Sarah Alberti

Sarah Alberti: Sie haben intensiv zur "Schule der Arbeit" in Leipzig recherchiert und nun einen Film dazu produziert. Was war das, diese Schule?

Ute Richter: Die "Schule der Arbeit" war in den 1920er-Jahren ein Modellprojekt der Arbeiterbildung vom Volksbildungsamt in Leipzig. Ausgangspunkt war die politische Situation nach dem Ersten Weltkrieg, die Not und das Elend der Massen. 1919 wurde Arbeiterbildung von der Stadt als gesellschaftlicher Auftrag erkannt. Ziel war, durch Bildung demokratische Prozesse zu ermöglichen. Das Modell sah vor, kleinen Gruppen intensive Bildung zu ermöglichen.

Wie wurde das Modell praktisch umgesetzt?

Junge Leute, hauptsächlich Arbeiter, konnten sich für die gefragten Kurse bewerben, die etwa ein Jahr dauerten. Die Gruppe lebte ab 1928 gemeinsam in der oberen Etage der "Schule der Arbeit" und eignete sich an den Abenden und Wochenenden gemeinsam Wissen an. Das geschah unter Anleitung der "Geistesarbeiter", der Leiterin Gertrud Hermes und einem zusätzlichen Lehrer für Erwachsenenbildung. Selbstbestimmung beziehungsweise Selbstverwaltung spielten eine große Rolle.

Wurde dabei auch für Parteiinteressen der Arbeiterparteien und der Gewerkschaften ausgebildet?

Die "Schule der Arbeit" war keine Kaderschmiede der Arbeiterparteien. Parteisoldaten lehnte Hermes ab. Gegen diese autoritären Strukturen der Arbeiterschaft setzte sie auf eine umfassende Bildung in jungen Jahren. Die Wissensaneignung in kleinen Gruppen ermöglichte es, über Diskussion und Auseinandersetzung zu einem eigenen Standpunkt zu gelangen. Es ging ihr um die Entwicklung einer gesellschaftlichen Stimme, um die geistige "Mündigkeit des Arbeiters".

Wie ist der seltsame Name "Schule der Arbeit" zu erklären? Es war ja in dem Sinne keine Schule…

Ziel des Arbeiterbildungsprojektes war nicht die Förderung oder Qualifizierung der Begabten, um ihrer Klasse zu entkommen und einen bürgerlichen Beruf zu erlernen. Es ging um die Aneignung von Wissen auf wirtschaftlichem, gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Gebieten. Diese Form der Bildung blieb eng mit der Arbeit im Betrieb oder in der Fabrik verbunden. Das langfristige und utopische Ziel war die Befähigung und Ermächtigung der Arbeiterinnen. Sie sollten den Produktionsprozess und die Produktionsstrukturen im Gesamtprozess selbst verwalten können.

Über einen neu gegründeten Verein konnte für die "Schule der Arbeit" 1928 ein Neubau errichtet werden. Was zeichnet die Architektur von Johannes Niemeyer aus?

Niemeyer arbeitete seit 1923 eng mit Hermann Heller, dem Leiter des städtischen Volksbildungsamtes, an einem Entwurf für ein Gebäude der Leipziger Arbeiterbildung. Die Entwürfe wechselten in unterschiedlichen Entwicklungsstadien von 1924 bis 1927 Umfang und Form, von einem utopisch expressiven Entwurf aus dem Jahr 1924 bis zum realisierten Neubau 1928 in der Stieglitzstraße. Das Gebäude mit seiner modernen, funktionalistischen Formensprache verkörpert in seiner räumlichen Organisation das spezifische Bildungsmodell. Das Haus hatte zwei verschiedene Ebenen: Die obere Etage war für die Wohn- und Bildungsgemeinschaft konzipiert. Dort lebten zwölf junge Arbeiter, zwei Lehrer und zwei Hausangestellte zusammen. Die untere Etage mit den beiden Klassenräumen, einem großzügigen Saal und der Bibliothek wurde für Veranstaltungen und Kurse vor allem vom Volksbildungsamt angemietet.

Die Entwurfs- und Bauphase fällt in die 1920er-Jahre. Gibt es Bezüge zum Bauhaus?

Die Architektin und Kunsthistorikerin Angela Dolgner hat recherchiert, dass Johannes Niemeyer und sein Bruder Otto Niemeyer-Holstein 1923 die Bauhaus-Ausstellung in Weimar besucht haben. Der zentrale Gemeinschaftsraum im Obergeschoß der "Schule der Arbeit" ist mit Oberlichtern ausgestattet und ragt erhöht über das Dach. Da denken viele an das "Haus am Horn" in Weimar. Es muss sogar einen Briefwechsel von Hermann Heller mit Walter Gropius geben. Aber der liegt in Kisten verpackt im Berliner Bauhaus-Archiv, da war nicht ranzukommen. Sicher hatte das Bauhaus einen Einfluss, aber Niemeyer kommt eher vom Werkbund. Er hatte nach seinem Architekturstudium in den Hellerauer Werkstätten noch eine Ausbildung zum Tischler gemacht. Davon zeugt zum Beispiel das Schranksystem im oberen Gemeinschaftsraum. Die Schränke liefen an allen vier Wänden entlang und waren zugleich auch von den kleinen Zimmern aus zu öffnen. Akustisch kann ich mir das heiter vorstellen. Da oben wohnten ja bis zu 16 Menschen. Die Arbeiter in winzigen Zweibettzimmern und nur die beiden kleinen Räume von Hermes waren mit Korkplatten isoliert.

Wie sind Sie auf die "Schule der Arbeit" aufmerksam geworden?

Ich bin 2004 nach Leipzig gezogen und mir fiel das Gebäude am Wald recht schnell auf, weil es irgendwie den Charakter einer Stiftung hatte. Aber die Stadt brauchte Geld und wollte das Haus verkaufen. So wurde es 2004 zu einem Einfamilienhaus mit Einliegerwohnung. Ein Freund schenkte mir den Niemeyer-Katalog der Berlinischen Galerie, in dem das Gebäude verzeichnet ist. Die Geschichte des Hauses wurde für mich ab dem Zeitpunkt greifbar, als ich von der Verbindung von Gertrud Hermes mit dem Gebäude erfuhr.

Welche Rolle spielte Gertrud Hermes bei diesem Vorhaben?

Beim Lesen des Schriftverkehrs in den Archivakten des Volksbildungsamtes traf ich auf eine Frau mit unglaublicher Energie. Sie gründete in ihrer Vier-Raum-Wohnung im Leipziger Stadtteil Connewitz schon 1923 das erste "Volkshochschulheim", eine Art Arbeiterbildungs-WG. Mit Hermann Heller war sie in mehreren Arbeitszusammenhängen verbunden, vor allem im Seminar für freies Volksbildungswesen an der Universität Leipzig. Nach dessen Weggang aus Leipzig setzte sich Gertrud Hermes ab 1925 für die Realisierung der Arbeiterbildungsanstalt ein. Es war eine gelebte Utopie, die immerhin fünf Jahre, von Oktober 1928 bis März 1933, existierte. Ihr Lebenswerk war die Arbeiterbildung in Theorie und Praxis. Sie schuf Tatsachen, hatte keine Zeit zu verlieren. Der Oberbürgermeister Rothe war der Leipziger Arbeiterbildung in den 1920er-Jahren wohlgesonnen, das war eine Voraussetzung für die Realisierung. Mit dem national konservativen Bürgermeister Goerdeler änderte sich das ab 1930. Aufgrund der Denunzierung durch ihren Vermieter wegen "häufigen jüdischen Besuches und Post aus dem Ausland" wurde sie ab 1934 überwacht, es folgten eine Postsperre, Wohnungsdurchsuchung und Passentzug. Im Film gibt es dazu ein eigenes Kapitel. Das Bild verschwindet an dieser Stelle ganz.

Was passierte nach 1933 mit dem Gebäude?

Nach dem Überfall durch die SA im März 1933 wurde es von den Nationalsozialisten beschlagnahmt. Darunter auch alle Bücher und der gesamte Schriftwechsel von Hermes. Das Gebäude wurde kurz darauf vom Zwangsverwalter "zu günstigen Bedingungen" an die Fliegerortsgruppe vermietet, einige Jahre später direkt an die NSDAP. Das Grundstück wurde bei der Zwangsversteigerung 1936 von der Stadt gekauft, das Gebäude vom Sächsischen Innenministerium eingezogen. Im Bauaktenarchiv gibt es einen Plan, in dem der Umbau durch die neuen Mieter eingezeichnet wurde. Das Bettensystem im Obergeschoß ist herausgestrichen und das Zimmer von Gertrud Hermes mit der Einzeichnung "HJ" schraffiert. Die Vielfalt und Offenheit, die sich in den 1920er-Jahren herausbildet hatte, wurde nur sechs Wochen nach Machtantritt der Nationalsozialisten erstickt. Das betraf nicht nur die sehr breit aufgestellte Volkshochschule, sondern alle emanzipatorischen Bewegungen dieser Zeit.

Was fasziniert Sie neben den historischen Fakten an der "Schule der Arbeit"?

Es gibt zwei biografische Punkte, die mit dafür ausschlaggebend waren, mich mit dem Thema intensiv auseinander zu setzen: Zum einem habe ich selbst 15 Jahre lang Studierende der Architektur, junge Leute im Alter zwischen 18 und 26 Jahren unterrichtet. Ich hatte sehr genaue Vorstellungen, die dem akademischen Betrieb eher widersprachen. Ich habe meinen Unterricht eher als Empowerment verstanden, eine eigene Sprache zu entwickeln, mit Mut zum Experiment. Visuell Behauptungen aufzustellen, bei gleichzeitig genauer Beobachtung. Also wirklich Eigensinn gefördert. Zum anderen habe ich nach dem Abitur zwei Jahre lang die Abendschule an der Kunsthochschule in Dresden besucht und gleichzeitig im Zwei-Schicht-System in einem Textilbetrieb gearbeitet. Das Entwicklungspotenzial, das da drin liegt, parallel zu Nacht- und Frühschicht dreimal in der Woche im Abendkurs und auch an den Wochenenden Zeit mit Gleichgesinnten zu verbringen, ist mir dadurch sehr bewusst. Das ist prägend fürs Leben.

Wie haben Sie sich dem Thema künstlerisch genähert?

Ich hab mich wochenlang in der Bibliothek in den Kontext der Leipziger Erwachsenenbildung eingelesen. Das waren wissenschaftliche Schriften, weit entfernt von der Kunst. Dann habe ich in den Archiven nach Bildmaterial gesucht. Für mich wurde deutlich, dass alle zuständigen Stellen vermieden hatten, an das Haus zu erinnern und es nicht als Erbe bewahrt haben. Weder beim Denkmalschutz noch im Bestand des Museum der Leipziger Arbeiterbewegung war Material zu finden. Das Gebäude ist nach 1933 in Vergessenheit geraten. Und die Geschichte des Vergessens ist fast genauso interessant wie das Bildungsprojekt selbst. Es wurde nicht zufällig vergessen. In den vergangenen zwei Jahren habe ich ein sehr emotionales Verhältnis zu dem Gebäude und zu Gertrud Hermes entwickelt. Das war teilweise schwer auszuhalten. Sich als Künstlerin mit so einer Intensität in ein Recherche zu begeben, ohne Auftrag, ohne Anbindung an eine Institution, kann auch ein einsamer Weg sein, der scheitert. Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, dieses Stück Geschichte zu erzählen. Im Unterschied zu den wissenschaftlichen Texten kann ich mir als Künstlerin die Freiheit nehmen, diese Geschichte subjektiv zu erzählen, anhand der Fakten und einer Auswahl an Aktenblättern, die mich beim Lesen im Archiv getriggert haben.

Nach der Recherche entstand in Zusammenarbeit mit Franka Sachse und Luise Ritter der Film "Gertrud oder Die Differenz" als künstlerische Aneignung der vergessenen Geschichte. Der Film ermöglicht mit animierten Zeichnungen den Zugang zum Gebäude und vermittelt in unterschiedlichen Kapiteln die Geschichte der "Schule der Arbeit" und ihrer Gründerin. Sie haben in der Vergangenheit immer wieder zu historischen Themen gearbeitet, etwa eine Zeitung zum Herbarium von Rosa Luxemburg realisiert. Nun haben Sie zum ersten Mal mit dem Medium Film gearbeitet. Warum ist dieses Medium geeignet, die Geschichte der "Schule der Arbeit" zu erzählen?

Das hat sich während der Corona-Pandemie ergeben. Die schnelle Umstellung auf Onlinelehre im künstlerischen Fach war für mich eine krasse Situation, die nachwirkt. Ein Lehrvideo eines Kollegen, mit einem animierten räumlichen Zeichenprozess, hat mich dazu inspiriert, das Projekt als Film anzugehen. Der Dialog zwischen dem analogen Zeichen und dem digitalen Medium hat mich gereizt. Wichtig war mir ein gemeinsamer Arbeitsprozess mit mehreren Künstlerinnen, um das Haus und seine Geschichte gemeinsam zeichnerisch zu erkunden und zu schauen, was sich entwickelt. Wir haben mit diesem Projekt alle drei Neuland betreten.

Inwiefern?

Ich habe alle Materialien aus den unterschiedlichen Archiven, alle Pläne, sämtliche Fotos in allen Ansichten, Modellfotos und einige Texte an meiner Atelierwand montiert. Es sind wirklich einige Neuentdeckungen darunter, etwa Fotos von einem Tonmodell des Hauses, Innenraumaufnahmen vom Obergeschoss, ein Nachtbild des von innen beleuchteten Gebäudes, zwei ausführliche Zeitungsartikel und die Überwachungsakte von Gertrud Hermes. Dann habe ich Luise Ritter den Atelierschlüssel in die Hand gedrückt und sie hat sich Stück für Stück durch das ganze Haus gezeichnet. Sie hat es sich im Programm sketchUp angeeignet. Das Ergebnis im Film, der Moment mit den Einblicken in das Haus und der Leichtigkeit und Transparenz, mit der sich das Gebäude fragil auf der Leinwand dreht, macht mich wirklich glücklich. Luise hatte vorher noch nie animiert. Franka Sachse konnte als Animationsprofi unsere analoge Zettelwirtschaft auf professioneller Ebene auffangen und systematisch mit akribischer Geduld ins Schnittprogramm stellen. Es war anregend zu sehen, wie sie mit dem Material der Recherche umging. Minimalistisch und präzise. Es ist kein einziger Effekt im Film gelandet. Schlussendlich haben wir uns alle drei in der Reduktion getroffen. Wir sind mit den Mitteln sehr elementar umgegangen, so dass der Zuschauer viel im Kopf zusammensetzen muß. Die Wandmontage aus einfachen schwarzweißen Kopien wurde so wie sie war in den Film überführt.

Der Film ist durchaus herausfordernd und nicht selbsterklärend. Es bedarf der Mitarbeit der Zuschauenden, ein aktives Sehen. Auf Textebene gibt es keine erklärenden Sätze, sondern Auszüge aus dem Aktenmaterial und Zeitungsartikeln.

Mit seinen 70 Minuten ist der Film jetzt selbst zu einer "Lehrveranstaltung" geworden. Wir skizzieren nur ganz elementar und minimal, reißen vieles in Auszügen an und geben Anstöße. Das macht es notwendig, konzentriert zu hören und zu schauen, das fordert doppelt. Für die Geschichte, die der Film erzählt, erhalten wir positives Feedback. Schon die Zitate der jungen Arbeiter am Anfang packen einen. Niemand hätte die aus dem Buch von Gertrud Hermes wieder hervorgeholt. Dazu braucht es wirklich Künstlerinnen, die damit eine Erzählung beginnen. Mit der wunderbaren Energie der Stimme der Sprecherin macht es Spaß, das gefundene Material gemeinsam zu betrachten.

Bei der Sprecherin ist ein Wiener Dialekt zu erkennen, Gertrud Hermes ist in Berlin aufgewachsen. Wieso legen Sie da eine falsche Fährte?

Die Sprecherin ist für den Film extrem wichtig. Ich hatte die Vorstellungen von einer Frau mit enormer Energie. Die Schauspielerin Verena Noll kommt aus Wien. Durch die leichte Einfärbung mit Dialekt wird die Person besser greifbar, bekommt Charakter. Ob sie berlinert, wienert oder mit französischer Klangfarbe spricht, spielt keine Rolle. Ich mache keinen Historienfilm, sondern will eine Haltung transportieren.

Sie beziehen immer wieder den öffentlichen Raum in Ihre Arbeit ein. Historische Bilder der "Schule der Arbeit" waren Anfang Januar auf städtischen Plakatflächen in Leipzig zu sehen, ebenso auf neun Billboards zwischen der Spinnerei und dem Jahrtausendfeld, einem Brachland, das noch auf seine Entwicklung wartet.

Erinnern im öffentlichen Raum ist ein gewaltiges Medium. Die Einbettung der historischen Aufnahmen in den urbanen Raum bedeutet, die "Schule der Arbeit" in die städtische Gegenwart zu überführen. Vor dem Gebäude der Schule der Arbeit selbst, das heute in Privatbesitz ist, hätte es keinen Sinn gemacht, Tafeln aufzustellen.

Wird das Projekt noch weiter gehen?

Auf der Website sind Bilder und Texte zur "Schule der Arbeit" nachhaltig öffentlich auffindbar. Es gibt ein Faltposter zum Film mit einem umfassenden Text von mir und Radek Krolczyk zum historischen Kontext des Gebäudes. So können die gesellschaftlichen Inhalte auch den privaten Raum erreichen und dort als Poster an der Wand landen. Ob wir den Film auf Festivals bekommen, wird sich zeigen. Experimenteller Dokumentarfilm ist ja ein Business für sich. Letztendlich verbindet das Projekt die Vergangenheit wieder mit der Gegenwart, aber vor allem will es an eine Zukunft erinnern, die aus dem Blick geraten ist. Denn dort lag langfristig das Ziel der "Schule der Arbeit": In der Selbstverwaltung und Selbstbestimmung und dem sozialen Miteinander. Das Anliegen der Moderne war, die Gesellschaft grundsätzlich zu verändern. Nur ist die Möglichkeit der Veränderbarkeit der Welt in Vergessenheit geraten. In der Gegenwart quengelt dieses Haus noch. Es ist für eine andere Zukunft gebaut worden. In seiner Geschichte liegt noch gesellschaftliches Potential.

MONOPOL MAGAZIN online, 25.01.2023, Film